2Renault ist ein französischer Automobilhersteller. Nach der strategischen Allianz zwischen Renault und Nissan im Jahr 1999 ist Renault-Nissan einer der größten Automobilhersteller der Welt. Weltweit arbeiten über 122.000 Mitarbeiter bei Renault und produzierten im Jahr 2010 rund 2,625 Millionen Fahrzeuge. Es ist mit großem Abstand die stärkste ausländische Automobilmarke in Deutschland und hält einen Marktanteil von 5,9 Prozent (2011) bei den Pkw und den leichten Nutzfahrzeugen.

Geschichte

Gründung und Anfangsjahre

Die Société Renault Frères (Unternehmen der Gebrüder Renault) wurde von Louis, Fernand (1865-1909) und Marcel Renault (1872-1903) am 25. Februar 1899 offiziell gegründet. Allerdings gilt der Weihnachtsabend 1898 als Geburtsstunde der Renault-Werke. An diesem Tag war Louis Renault mit seinem in einem Schuppen in Boulogne-Billancourt selbst zusammengebauten hölzernen Auto in Paris unterwegs. Er erhielt noch am gleichen Abend 12 Aufträge zum Nachbau seines ersten Automobils, dem später als Modell A bezeichneten Typs. Louis Renault leitete das Unternehmen nach dem Tod seiner Brüder allein bis zu seinem Tod 1944. Neben der Leitung war er weiterhin als Techniker tätig. Dies führte über die Jahre zu zahlreichen Patenten, welche die automobile Welt revolutionierten. Beispielhaft seien hier die Kardanwelle, die einschraubbare Zündkerze oder der Turbokompressor (Turbolader) genannt, ebenso der Sicherheitsgurt, der erste V8-Motor für ein Flugzeug und die Trommelbremse.

Die Entwicklung des Familienunternehmens schritt schnell voran, so beschäftigte Renault um 1900 schon über 100 Mitarbeiter. Den Durchbruch zum großen Industriekonzern schaffte Renault im Jahr 1906, als ein Pariser Taxiunternehmen 250 Taxis bei Renault bestellte.

Das frühe 20. Jahrhundert

Renault begann schon früh mit der Produktion von Nutzfahrzeugen. 1909 gab es bereits Drei- und Fünftonner, 1915 eine Zugmaschine mit Allradantrieb und -lenkung. 1913 produzierte Renault das zehntausendste Auto. Diese Zahl an Autos reichte fast an die Produktionszahlen von Ford und war in Europa einzigartig.

Durch den Ersten Weltkrieg änderte sich die Produktion. Es wurden statt Autos militärisches Gerät, Motoren für Panzer und Flugzeuge sowie Munition hergestellt. Renault zeichnete sich auch hier durch innovative technische Lösungen aus. So war der Renault FT 17 der erste Panzer mit einem drehbaren Turm und einer selbsttragenden Karosserie.

Ein Mythos des Weltkrieges wurde das Modell Renault AG/AG-1, das vornehmlich von Taxifahrern genutzt wurde: Als zu Beginn des Krieges die Truppen nicht schnell genug zur Front an die Marne gebracht werden konnten, übernahmen das die Pariser Taxifahrer mit ihren Renault-AG-Taxis. Durch seine Tätigkeit für Frankreich im Ersten Weltkrieg war Renault nationaler Held geworden, er wurde deshalb 1918 zum Offizier der Ehrenlegion ernannt.

Die Zeit zwischen den Weltkriegen

Nach dem Ersten Weltkrieg nahm Renault die Automobilproduktion mit leicht modifizierten Vorkriegsmodellen wieder auf. Aber bald schon expandierte Renault nicht nur bei der Vielzahl seiner Automodelle, sondern wagte sich auch in weitere Sparten vor, wie der Produktion von Bootsmotoren, Lokomotiven und Flugzeugen (Renault erwarb 1933 den Flugzeughersteller Caudron). Außerdem wurden erste Traktoren entwickelt und gebaut. Eine der Fertigungsstätten wurde ab Mitte der 30er Jahre Le Mans.

1929 wurde der erste Diesel-LKW vorgestellt, die in den 30er Jahren eine große Verbreitung fanden. Zur Zeit der Weltwirtschaftskrise ging die Produktion in die Richtung energiesparender Fahrzeuge. So verbrauchte der Renault 6CV um die 3,7 Liter Treibstoff auf 100 km.

In den 1930er Jahren baute Renault eine Produktionsstätte auf der Seine-Insel Séguin auf. Auf der 70.000 m² großen Insel entstand das damals größte und modernste Automobilwerk in Europa, das noch heute als Stammwerk gilt. Außerhalb der USA war Renault nun im Besitz der längsten Fließbandstraße, welche 1,5 km lang war. Bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs produzierte Renault überwiegend repräsentative Luxusautomobile.

Weil Louis Zulieferer für unzuverlässig hielt, machte er sich durch Eigenproduktionen wie Stahlblech und Zündkerzen unabhängig. Selbst ein eigenes Kraftwerk wurde errichtet. Daneben wurden auch Gullydeckel und kleinere Haushaltsartikel wie Kantinenbesteck und Watte hergestellt (hier wurde er zeitweilig der größte Wattefabrikant des Landes).

Der Zweite Weltkrieg und die Zeit danach

1939 bis 1944

Während des Zweiten Weltkrieges produzierte und reparierte Renault Lastwagen und Panzer für die Wehrmacht. Nach dem Einmarsch der deutschen Truppen in Paris wurden auch die Renault-Werke von den Nazis okkupiert und unter Zwangsverwaltung gestellt. Die Beauftragten der Wehrmacht (Schippert und von Urach) waren Vertreter der Daimler-Benz AG. Deswegen waren die Produktionswerke Renaults im März und im April 1942 sowie im September 1943 Angriffsziele der Alliierten. So kam die Produktion im September 1943 zum Erliegen. Aufgrund der vollen Einbindung von Renault in das Motorisierungsprogramm der Wehrmacht konnte der Umsatz zwischen 1940 und 1942 verfünffacht werden

Verstaatlichung

Louis Renault stellte sich nach der Befreiung der Polizei. Da ihm aber die Zusammenarbeit mit den Nationalsozialisten (Kollaboration) vorgeworfen wurde, kam er in Haft. Er starb am 24. Oktober 1944 in einem Pariser Krankenhaus. Ob an den Folgen einer Urämie (Harnvergiftung) oder an den Folgen von Misshandlungen während der Haft in Frèsnes, konnte nie eindeutig geklärt werden.

Noch während Renaults Inhaftierung wurde Pierre Lefaucheux kommissarisch als Verwalter in Boulogne-Billancourt eingesetzt, offiziell wurden die Renault-Werke am 16. Januar 1945 von der vorläufigen Regierung verstaatlicht und Pierre Lefaucheux als Generaldirektor eingesetzt. Der Unternehmensname (Firma) war nunmehr Régie Nationale des Usines Renault (Staatliche Verwaltung der Renault-Werke).

Die Automobilproduktion beschränkte sich nach dem Zweiten Weltkrieg einzig auf den heimlich im Krieg entwickelten Renault 4CV (Crèmeschnittchen). Bereits kurz nach der offiziellen Vorstellung 1946 musste Renault 1947 Lieferfristen von über einem Jahr einführen, die Monatsproduktion von 7.750 Fahrzeugen im Herbst 1948 brach den Vorkriegsrekord. 1949 waren die Renaultwerke größter Autobauer Frankreichs. In diesem Jahr wurde auch ein Büro in Baden-Baden eröffnet.

Expansion in Europa

1950 baute Renault in Valladolid (Spanien) das FASA-Werk, später folgten weitere spanische Werke in Palencia sowie Sevilla. Das Unternehmen FASA wurde mit spanischem Privatkapital gegründet und in den folgenden Jahren schrittweise zu 100 Prozent von Renault übernommen. Der Name FASA-Renault blieb bis zum Anfang des 21. Jahrhundert, anschließend firmierte das Werk als Renault España.

Neue Lastwagenproduktion

Aus dem Zusammenschluss der Produktion schwerer Lkw von Renault mit Latil und Somua entstand 1955 Saviem. Die Gründung von Saviem war die erste Amtshandlung von Lefaucheux' Nachfolger Pierre Dreyfus. Lefaucheux verunglückte im Februar 1955 tödlich, als er nach St. Dizier fahren wollte. Das erste Modell, das unter Dreyfus debütierte, war die sehr erfolgreiche Dauphine.

Soziales Engagement und internationaler Durchbruch der Renault Kraftwagen

Unter dem Aspekt, ein Konzern des Volkes zu sein, setzte Renault in den 1960er Jahren die bezahlte dritte und vierte Urlaubswoche durch. Die Produktion brachte zu dieser Zeit revolutionäre Modelle wie den Renault 4 oder den Renault 16 hervor. Auch der Renault 12 muss zu den revolutionären Modellen gezählt werden, im Hinblick auf seine Produktionszahlen und seine Verbreitung in der Welt. Der Renault 12 war das erste wirkliche Weltauto von Renault, noch bis zum Ende des Jahrtausends wurde er in Rumänien von Dacia, in der Türkei von Oyak Renault und von Ford in Brasilien als Ford Corcel gefertigt. Schon damals setzte Renault auf den Export und kam damit nicht nur in Frankreich an die Spitze der Zulassungen, sondern auch in Europa weit nach vorne.

In der folgenden Zeit wuchs Renault unaufhörlich und versuchte mit anderen Unternehmen zu kooperieren bzw. durch Unternehmensaufkäufe weiter zu expandieren. Auf Betreiben des französischen Staates wurde 1975 der Nutzfahrzeughersteller Berliet in den Renault-Konzern integriert und 1978 mit Saviem zum neuen Unternehmen Renault Véhicules Industriels (kurz: RVI) zusammengeschlossen. Die beiden bisherigen Markennamen wurden noch bis 1980 weitergeführt, dann aber von der Marke Renault ersetzt, die damit erstmals seit 1957 wieder an mittelschweren und schweren Nutzfahrzeugen erscheint.

Wirtschaftliche Erfolge weltweit

Von 1961 bis 1969 stiegen die Jahres-Produktionszahlen von 413.000 auf über eine Million Einheiten und weitere Herstellungsstätten wurden gebaut. Für den R16 wurde 1963 in Sandouville bei Le Havre ein Montagewerk errichtet. 1969 wurde der Bau des Karosserie- und Montagewerks Douai und die Verdoppelung der Kapazität von Sandouville beschlossen. Die Produktionen des Dauphine und des R4 wurden ausgelagert nach Córdoba (Argentinien), die Montage des R12 erfolgte in Rumänien als Dacia 1300. Des Weiteren wurde eine Tochtergesellschaft in Mexiko eingerichtet; zusammen mit Peugeot entstand ein Montagewerk in Peru. Der erste Exportmarkt wurde 1962 Deutschland. 1970 hatte Renault hier mit 170.000 abgesetzten Einheiten bereits einen Marktanteil von 7 Prozent erreicht; Renault war damit größter Autoimporteur in Deutschland.

Anknüpfend an die Herstellung erster eigener Traktoren kaufte die Konzernleitung 1962 die Sparte Porsche Traktor auf. Die Traktorensparte wurde gegen Beginn des neuen Jahrtausends vom deutschen Landmaschinenhersteller Claas übernommen, dessen Kapitalanteil seit Anfang 2006 bei 80 Prozent liegt.

Unternehmensinterne Probleme

Bereits bei den Studentenunruhen im Mai 1968 kam es im Stammwerk zu Streiks, die die Produktion fast einen Monat lang lahmlegten. Am 18. Juni 1968 nahmen die Arbeiter nach einer unternehmensinternen Einigung die Arbeit aber wieder auf. Gegen (oder für die Beibehaltung) der Produktionsbedingungen, aber womöglich auf 40 Stunden die Woche oder 60 Lebensjahre begrenzte Dauer, hatten sich die Beschäftigten zu Beginn der 1970er Jahre erneut aufgelehnt. Diese Aktionen wurden bei allen Automobilarbeitern als Renault-Streik 1971 bekannt. Linksradikale Gruppen solidarisierten sich mit diesem Streik bzw. agitierten vor den Werkstoren. Am 25. Februar 1972 kam Pierre Overney vor dem Stammwerk in Boulogne-Billancourt bei einer solchen Aktion zu Tode.

Weiter steigende Produktionszahlen

Von 1970 bis 1980 stieg die Produktionsziffer von einer Million auf zwei Millionen Fahrzeuge pro Jahr. Grund war die fortschreitende Automatisierung durch Industrie-Roboter sowie die Einführung von Modellen, die den Zeitgeist trafen wie dem Renault 5. Außerdem wurden diverse andere Modelle mit wechselndem Erfolg eingeführt und durch die Alpine-Modelle die Öffentlichkeit breiter angesprochen. In Dieppe wurde 1976 das Werk Renault Sport neu eingeweiht und der neue Renault Alpine 310 mit V6-Motor vorgestellt. Bereits 1974 wurde der PRV-Motor vorgestellt, der in einer weiteren neuen Fabrik in Douvrin für den Renault 30 den Peugeot und Volvo in großen Stückzahlen produziert wurde. Im Jahr 1972 wird das Signet der Renault-Werke, das bisherige Rhombus (zuletzt 1959 verändert), von Victor Vasarely neu interpretiert.

Im Jahr 1979 erwarb Renault eine Beteiligung von 10 Prozent am US-amerikanischen Lkw-Hersteller Mack Trucks, die bis 1983 schrittweise auf 40 Prozent aufgestockt und 1987 an RVI weitergegeben wurde. 1979 erzielte der Staatskonzern einen Gewinn von einer Milliarde Francs und brach damit alle früheren Produktions-, Export- und Inlandsverkaufsrekorde.

Ende des 20. Jahrhunderts

1983 übernahm die RVI das Unternehmen Dodge Europe. Im selben Jahr wurde der Baureihe G260/290 der Titel Truck of the Year verliehen. In Amerika wurden unter der Regie von Renault die Modelle R9 und R11 als AMC (American Motors Corporation) Alliance und Encore hergestellt und verkauft. Dabei entstand ein Cabriolet auf Basis des R9, das in dieser Form in Deutschland nie verkauft wurde. Gleichzeitig erhielten die legendären Jeeps Renault-Motoren und wurden über das europäische Renault-Händlernetz vertrieben.

Trotz der Erfolge bis Ende der Siebziger geriet die Régie Renault bald in eine schwere Krise: Die Produktion ging merklich zurück und 1984 wurden erstmals rote Zahlen in Milliardenhöhe geschrieben. Die zu Anfang der Ära François Mitterrand gewährten Sozialleistungen waren daran offensichtlich nicht unschuldig. Bis 1988 kam es weiterhin zu Verkaufsrückgängen in Frankreich und auch im Export, so dass in Deutschland der Marktanteil nur noch 2,8 Prozent betrug. Der Konzernchef Bernard Hanon, der 1981 auf Bernard Vernier Palliez gefolgt war, wurde 1985 vorzeitig von Georges Besse abgelöst. Besse startete einen drastischen Sanierungsplan, der massiven Stellenabbau und Verkauf von Aktivitäten und Beteiligungen umfasste.

Um der Krise zu entkommen, wurde die gesamte Kraft auf neue Produkte gesetzt und mit der Einführung des Renault Fuego Schritt für Schritt die gesamte Modellpalette erneuert. Sprösslinge dieser intensiven Bemühungen waren der Renault 25 und der Espace, der als Urtyp der Großraumlimousinen in Europa angesehen wird. Kurz danach gesellte sich noch der Renault 19 dazu und half dem Konzern, wieder Gewinn zu machen. Fachkreise nannten den R19 später den „Retter von Renault".

Am 17. November 1986 wurde der französische Chef von Renault, Georges Besse, von Terroristen der Gruppe Action Directe erschossen. – 1987 erwirtschaftete Renault wieder einen Gewinn von mehreren Milliarden Francs, nachdem 1986 das Defizit schon halbiert worden war. Gleichzeitig setzte Renault erneut auf Qualität mit der Richtlinie «Qualité Totale» und der Kommunikationslinie Autos zum Leben. Im Jahre 1990 kaufte die RVI die restlichen Anteile an Mack Trucks. 1991 wurde der AE Truck of the Year. Aus RVI entstand 1992 die Renault V.I.. 1996 verkaufte der französische Staat seine Anteile, so dass 51 Jahre nach der Enteignung Renault wieder privatisiert wurde. Dem Unternehmen wurden zudem Schulden in Milliardenhöhe erlassen. Zwischenzeitlich war 1992 das Werk auf der Insel Seguin wegen Platzmangels geschlossen worden.

Renault im 21. Jahrhundert

Zukäufe und Verkäufe weiterer Unternehmen oder Marken

Die Renault-Lkw-Baureihe AE bot als erste ein COE-Fahrerhaus, das die Kabine komplett über dem Motor anordnete und - deutlich höher als bisher - den Fahrer beherbergte, wobei wie bei Büssing ein durchgehend ebener Boden und Stehhöhe vorhanden waren. Das wurde von der Transportwirtschaft gerne angenommen.

Um Möglichkeiten zur Senkung des Treibstoffbedarfs zu demonstrieren, reduzierte Greenpeace mit vergleichsweise geringem Aufwand den Verbrauch des Twingo um 50 Prozent. Die 'Renault V.I.' wurde 2001 in die Lkw-Gruppe Volvo integriert und heißt seit 2002 Renault Trucks. Außerdem begann Renault mit dem finnischen Hersteller Sisu Auto zu kooperieren. 2001 firmierte die spanische Renault-Tochter Fabricación de Automóviles S.A. (FASA) in Renault España S.A. (RESA) um.

Nach der 1999 gegründeten Allianz Renault-Nissan beteiligte sich Renault im Jahr 2002 an dem Autokonzern Nissan zu 44 Prozent, später an Volvo mit 20 Prozent und kaufte die Automarken Dacia (Rumänien) und Samsung Motors (Südkorea).

Als einer der ersten PKW-Hersteller in Europa engagierte sich Renault in der Türkei nahe Bursa. Die in den Jahren 1999 bis 2003 als Kombimodell abgesetzten Renault Mégane Grandtour 1 sind in der Türkei hergestellte Fahrzeuge.

Die Traktoren-Sparte Renault Agriculture wurde 2003 komplett von dem deutschen Landmaschinen-Hersteller Claas übernommen. Die Traktoren aus den französischen Werken tragen seitdem auch den Namen Claas und die markentypische grün-rote Lackierung.

Im Frühjahr 2006 untersuchten Renault und Nissan Ansatzpunkte einer Kooperation mit dem amerikanischen Autokonzern General Motors.

Im Jahr 2007 kritisierten Gewerkschaften wie die CGT schlechte Arbeitsbedingungen in einer Renault-Entwicklungsabteilung bei Paris, die sie mit Gesundheitsproblemen und Selbstmorden von Mitarbeitern in Verbindung brachten. Die Unternehmensleitung wies einen Zusammenhang zurück. Ein französisches Gericht entschied 2009, dass Renault eine Mitschuld am Selbstmord eines Beschäftigten trage. Der 39-jährige Informatiker hatte sich im Oktober 2006 nach einem Gespräch mit einem Vorgesetzten aus dem fünften Stock eines Bürogebäudes gestürzt. Wegen grober Fahrlässigkeit verurteilten die Richter Renault dazu, eine symbolische Entschädigung von einem Euro sowie eine höhere Rente an die Angehörigen zu zahlen.

Am 7. April 2010 wurde in Brüssel ein Kooperationsvertrag zwischen der Renault-Nissan Allianz und der Daimler AG geschlossen. Stellvertretend unterschrieben Carlos Ghosn und Dieter Zetsche den Vertrag, der erstens die Entwicklung einer gemeinsamen Kleinwagen-Plattform, zweitens den Einsatz gemeinsamer Motoren vorsieht und drittens eine engere Zusammenarbeit im leichten Nutzfahrzeugbereich zum Inhalt hat. Zudem bietet der Vertrag mehr Wirtschaftlichkeit und bessere Auslastung der Produktionsstrecken.

Engagement im Autorennsport

Im Jahr 1968 hatten sich die Renault-Werke mit anderen Autoherstellern verbunden und eine erste Rennserie als Formel Renault ins Leben gerufen. Seitdem nutzen die Werksentwickler die Möglichkeiten, auf Autorennstrecken Innovationen zu testen. Es wird auch ein eigenes Rennteam (Renault F1) unterhalten. Im Jahr 2005 gewann Renaults Formel-1-Team zusammen mit seinem Fahrer Fernando Alonso den Fahrer- und Konstrukteurstitel der Formel-1-Weltmeisterschaft. Im Jahr 2006 konnte das Rennteam mit seinem Fahrer Fernando Alonso erneut den Fahrer- und Konstrukteurstitel der Formel-1-Weltmeisterschaft gewinnen.

Perspektiven

Renault bringt seit 2011 verschiedene Elektrowagen (Z.E. = Zero Emission) auf den Markt. Als erstes starten in Deutschland der Lieferwagen Kangoo Rapid Z.E. und der Stufenheckwagen Fluence Z.E. (beide ab Oktober 2011). Folgen werden der Zweisitzer Twizy (Anfang 2012) und der Kleinwagen ZOE (Mitte 2012). Neben der Möglichkeit die Antriebsbatterien konventionell über das Stromnetz aufzuladen, plant Renault den Einsatz eines sogenannten Quickdrop-Systems, bei dem innerhalb von 3 Minuten entleerte Batterien gegen volle Batterien getauscht werden.

Für Oktober 2012 kündigt Renault einen Ausbau der Investitionen in Brasilien an. Ab 2013 soll im Werk in Curitiba die Produktion um 100.000 Einheiten jährlich auf 350.000 Kraftfahrzeuge erhöht werden. Dafür werden 200 Millionen Euro investiert.

Heute produziert der Konzern noch zu einem Fünftel in Frankreich.

Unternehmensinformationen

Die französische Regierung hält 15 Prozent der Unternehmensanteile.

Vertrieb in Deutschland

Der Vertrieb wird über die Tochtergesellschaft Renault Retail Group mit Niederlassungen in den Städten Berlin, Frankfurt, Hamburg, Köln und München sowie über Vertragshändler abgewickelt. 2008 ging die Retailgroup aus der REAGROUP hervor. 2004 wurde auch der Vertrieb der Marke Dacia übernommen.